‘Anstich’

Bier zapfen will gelernt sein

Bier Zapfen FassRichtiges Zapfen des Bieres will gelernt sein. Der Umgang mit Anstichrohr, Kohlensäure-Reduzierventil, Anschluss des Kohlensäureschlauches und Absperrhahn, erforderte schon immer einige Fertigkeiten, wurde durch die neuen KEG-Verschlüsse jedoch schon stark vereinfacht.

Vor allem kommt es beim Zapfen darauf an, Bier- und Kohlensäureverluste zu vermeiden. Der Einfluss der Kohlensäure auf das Bier ist entscheidend für dessen Aussehen, Geschmack und Bekömmlichkeit. In der Gastwirtschaft dient die Kohlensäure dazu, das Bier vom Bierkeller oder dem Bierschrank in den Schankhahn zu transportieren. Zum richtigen Zapfen gehört schließlich noch das gefühlvolle Einschenken des aus dem Zapfhahn fließenden Bieres ins leicht schräg gehaltene Glas.

Der Bierkenner liebt es, eine Schicht aus hellem, recht festen und stabilen Schaum, auch Blume oder Krone genannt, zu sehen udn zu führen.

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KEG-Verschluss und KEG-Fässer

Bei Fässern mit einem Inhalt von 30 und 50 Litern setzten sich die KEG-Verschlüsse durch. Die zylindrischen Fässer mit dem KEG-Anstichsystem zeichnen sich durch einfache Handhabung aus. Das Bier in KEG-Fässern mit dem KEG-Fitting (dem Ventil an der Oberseite des Fasses) hält sich länger und außerdem ist die Gefahr von Kohlensäureverlusten geringer. Durch den KEG-Verschluss entfällt beim Anstich das riskante Eintreiben des Anstichrohres in das Fass. Das Anstichrohr ist bei KEG-Fässern bereits in das Fass bzw. dem Anschluss integriert. Dadurch werden die Anschlüsse die auf das Fass kommen, die sogenannten Zapfköpfe, deutlich kleiner und handlicher und der Anstich eines neuen Fasses kann sogar unterhalb des Tresens geschehen. Die Fässer sind leicht zu reinigen udn können durch die Brauerei auch sehr leicht wieder befüllt werden.

Ganz sorgenfrei ist der Betrieb mit den KEG-Systemen jedoch nach wie vor nicht, da es in Deutschland aktuell vier verschiedene Systeme gibt und diese untereinander nicht kompatibel sind, so dass zu demjeweiligen Fitting am Fass immer das jeweils passende Gegenstück als Zapfkopf vorhanden sein muss. Zwei der vier Systeme haben eine Schiebevorrichtung und die anderen beiden Systeme arbeiten mit einer Verschraubung. Welche Brauerei welches System nutzt kann in der sogenannten KEG-Liste in Erfahrung gebracht werden.

Die Bezeichnung KEG für diese Verschlusstechnik stammt aus der englischen Sprache, in der keg die Bedeutung eines kleinen Fasses hat.

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Anstich oder Anzapfen

Anstich UdeFrisch und kühl gezapft wünscht sich der Freund eines guten Bieres das Helle oder Dunkle, das ihm in der Gaststätte serviert wird. Der Wirt seinerseits muss, um den richtigen Zapfdruck, um den Einfluss der Kohlensäure auf das Bier, um die Pflege und Reinigung der Bierleitung und Schankanlage Bescheid wissen, um möglichen Störungen vorzubeugen. Am richtigen Zapfen erkennt man den guten Wirt. Die Zapftechnik ist zwar keine Wissenschaft, erfordert aber Fingerspitzengefühl und gute Nerven, wenn das Fass trotz regulärer Handgriffe einmal überzuschäumen droht.

Nach dem Anzapfen wird der erste »Schuss« weggeschüttet. Ebenso ergeht es dem »Nachtwächter«, also dem Bier, das über Nacht in der Leitung stehengeblieben und schal geworden ist. Für den mit den Finessen des Anstechens eines Holzfasses Unerfahrenen, kann es beim Einschlagen des Hahnes in den Spund schon mal eine kalte Bierdusche geben, wie mancher Prominente schon erfahren hat, der die Ehre hatte, bei einem Volksfest, wie z.B. dem Oktoberfest in München / Bayern das erste Fass anzustechen.

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