Zünfte der Bierbrauer und deren Zunftwappen und Zunftzeichen
Bereits im frühen Mittelalter schlossen sich die Brauer zu Zünften zusammen, um einerseits das Brauchtum zu pflegen und zum anderen als geschlossene Körperschaft ihre Interessen gegen Adel, Städte und Klöster zu vertreten. Auf den Zunftzeichen der Brauer bildeten Maischbottich, Schöpfer, Maischscheit und Schaufel sowie Hopfendolden und Gerstenähren in vielen reizvollen Varianten wiederholte Motive (Siehe Bild).
Erhalten gebliebene Prunkstücke dieser Art zeugen von dem hohen Kunstsinn und von dem reich gefüllten Säckel der Brauherren. In diese Reihe der Kostbarkeiten gehören die mit Intarsien ausgekleidete Zunftlade der Münchner Brauer um 1700, das Zunftwappen der Dortmunder Brauer in Zinn mit Fässchen, das Bahrtuchschild der Augsburger Brauer, die mit Ähren geschmückte Gildelade der Braunschweiger von 1681 mitsamt den kostbaren silber- und teilvergoldeten Zunftpokalen und den Zunftfahnen des »ehrsamen Handwerks der Bierbrauer«, wie die Inschrift auf der Fahne der Münchener Zünfte mit dem Bild des heiligen. Bonifatius lautet.
Das wohl kostbarste antike Stück ist der gold- und silberplattierte Brauer-Pokal der Hamburger Brauer-Brüderschaft, der 1669 von dem Goldschmiedemeister Julio Tischer angefertigt wurde. Die Inschrift auf dem Rand des Pokals sagt mit einem Hinweis auf das gute Bier der Hanse: »worob ein durstig Hertz sich freut«.