‘Weißbier’

Bayern

Freistaat Bayern
Bayern und das Bier, das gehört zusammen wie Würstchen und Senf. In seiner vergnüglichen Bierkunde vom bayerischen Bier datiert Helmut Hochrain den Eintritt des Stammes der Bayuwaren in die Weltgeschichte etwa um das 8. Jahrhundert herum. In dieser Zeit wurden sie in Bayern unter den Agilofinger Herzögen sesshaft. »Ihr Eintritt in die Weltgeschichte«, konstatiert er kühn, »ist zugleich der Beginn der Geschichte des bayerischen Bieres«. Historisch belegt ist, dass sich tatsächlich im 8. Jahrhundert die Mönche mit dem Bierbrauen beschäftigten. Dennoch muss es jeden Bayern schmerzen, dass das Bier – so unglaublich es klingt! – nicht in Bayern »erfunden« wurde. Den Babyloniern und den Sumerern kommt der Ruhm zu, die ersten großen Biernationen der Welt gewesen zu sein. Doch was soll der Streit um die Rangfolge? Bayern gehört unstreitig zu den großen Bierländern in der modernen Welt, mag es auch innerhalb der Bundesrepublik hinter Nordrhein-Westfalen in der Produktion an zweiter Stelle liegen. Bayern ist verhältnismäßig spät, sozusagen erst im zweiten Anlauf, mit zur Spitze aufgerückt, denn bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war Norddeutschland in der Bierproduktion führend. Die Biere der Hansestädte gingen nach Norwegen, Schweden, Holland und England, und neben Hamburg, dem »Brauhaus der Hanse« waren es die Biersieder von Bremen, Lübeck, Rostock, Danzig, Braunschweig, Dortmund, Köln, Münster und Erfurt, die ihren süffigen Erzeugnissen zu großem Ruhm verhalfen. In Bayern hingegen hielt man hartnäckig am eigenen Weißbier fest, das fast zur Gänze im eigenen Land getrunken wurde. Und ebenso hartnäckig blieb man dabei, Wein in Gegenden anzubauen, die dafür nach Lage und Klima durchaus ungeeignet waren. Wein war erheblich billiger als Bier, und just als die bayerischen Brauer ernsthaft um ihre Existenz fürchten mussten, bescherte ihnen der Himmel anno 1437 ein verheerendes Unwetter mit Hagelschlag und Sturmböen, das von den Tälern der Donau bis hinauf nach Sachsen die Weinstöcke verwüstete. Sämtliche Schutzpatrone der Brauer müssen wohl bei diesem Ereignis einhellig nachgeholfen haben. Winzers Leid war Brauers Freud, und weil der Wein nun knapp und teuer wurde, ergab es sich fast von selbst, dass nunmehr das Bier an die erste Stelle rückte. Wie in Bayern so auch im ganzen Heiligen Römischen Reiche Teutscher Nation. Um 1700 wurde Bayern zum Bierland, als sich die untergärige Brauweise in Süddeutschland ausbreitete und in Bayern fast obligatorisch wurde. 1750 zählte man im Kurfürstentum Bayern nicht weniger als 4260 gewerbliche Braustätten, davon allein 67 in München, nicht gerechnet die kurfürstlichen Brauhäuser, denen nach wie vor die Herstellung von obergärigem Weiß- bzw. Weizenbier vorbehalten blieb.

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Berliner Weiße

Berliner Weiße Klassischer, obergäriger Biertyp, hoch vergoren mit etwa 7-8 Prozent Stammwürzegehalt (Schankbier). , um die Säure des Bieres abzuschwächen. Der Berliner trinkt seine Berliner Weiße am liebsten aus bauchigen, halbkugelförmigen Gläsern, in denen sich das fruchtige Bukett des Bieres entfalten kann. Großartiger Durstlöscher an heißen Sommertagen. – Wallenstein ließ sich Berliner Weißbier für 2000 Taler als Kontribution der Stadt nach Cottbus schicken. Die leicht purgierende Wirkung des Bieres wurde in der damaligen Zeit geschätzt; von der Berliner Weißen sagte man, sie halte den Leib offen.

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Weißbier oder Weizenbier?

Weizenbier Weissbier Manche Biertrinker bestellen ein Weizenbier, andere nennen es Weißbier. Mit beiden Namen ist das gleiche gemeint: das obergärige etweder kristallklare oder hefetrübe Bier mit einem Mindestbestandteil von 50% Weizenmalz. In Bayern wird dieses Bier meist Weißbier genannt, im Norden eher Weizenbier, dazwischen wird die Bezeichnung bunt gemischt.

Die optimale Trinktemperatur des Weizenbieres (man sieht, ich komme aus dem Norden) beträgt 8 -12 Grad Celsius. Das Glas sollte natürlich ein Weizenbierglas sein, welches hoch und schlank ist und eine geweitete Öffnung hat.

Um das Weizenbier ohne lange Wartezeiten und ohne zu viel von dem Gebräu zu verlieren einzuschenken ist folgendes zu beachten:

  • Das Glas vor dem Einschenken kalt ausspülen
  • Das Glas leicht schräg halten und langsam einschenken
  • Den Flaschenhals nicht in das Bier tauchen
  • Bei Hefeweizen einen fingerbreiten Rest in der Flasche behalten, mit leicht kreisenden Bewegungen die Hefe in Schwung bringen und einschenken. Die Hefe gehört unbedingt mit ins Glas
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